Dienstag, 4. August 2015

Ich bin ich

Ich bin ein sehr einzigartiger Mensch.
Ich lebe, liebe und geniesse aus vollstem Herzen.
Ich schreibe, ich fühle und ich leide.
Mit Bewusstsein. Und mit vollstem Einsatz.

Immer wieder gab es Menschen, die mich dafür liebten, die mir sagten, dass ich besonders bin und etwas habe, das viele niemals finden werden. Das ich etwas beneidenswertes habe.
Aber ich habe diese komische Eigenart, das alles selbst nicht mitzubekommen.
Ich fühle mich oft ausgegrenzt und nicht akzeptiert. Ich will Anderen gefallen und Teil eines Ganzen sein. Irgendwo dazugehören.

Und dann beginne ich mich zu verändern. Mich zu verbiegen und zu verformen. Für Andere - so wie ich glaube, dass ich ihnen besser gefalle und sie mich mehr mögen. Und sehe in diesen Momenten nicht, dass sie mich vorher ja schon mochten. Und so verstelle ich mich mehr und mehr und werde unzufrieden und traurig und wütend. Und weiß nicht mehr, wie ich mich beruhigen soll, weil ich so ausser mir, so weit weg von mir selbst bin und mich nicht mehr finden kann.



Ich finde plötzlich gar nichts mehr, das ich gut kann oder was mir meinen Ruhepol zurück geben könnte. Ich fühle mich dumm, hässlich und ungeliebt. Und das strahle ich auch aus. Und ich sehe nicht, dass ich doch geschätzt, geliebt, geachtet wurde. Nur dann, wenn ich plötzlich wie die Anderen sein will und gelähmt bin, weil ich nicht mehr ich selbst bin, werde ich auch tatsächlich uninteressanter und langweiliger für Andere. Kein Wunder."ICH" bin ja weg.
Sozusagen untergetaucht und verdrängt und versteckt. Nur um zu gefallen.

Und ich leide, und glaube, niemals meine Ziele und Träume und Wünsche zu erreichen oder sie zu verwirklichen. Aber wie denn auch, wenn ich in die genau entgegengesetzte Richtung meiner Selbst laufe?

Ich bin eigentlich sehr selbstbewusst. Ich weiß, was ich mag und ich weiß, was ich kann, Wofür ich brenne und welche Leidenschaften in mir leben. Und genau das darf ich niemals vergessen und mich niemals mehr für Andere verstellen oder verändern. Niemand will das.

Niemand will mich verändern. Zumindest niemand, der mich mag. Und genau eshalb bleibe ich nun auch endlich bei mir.

Und plötzlich gelingt alles wieder viel besser. Ich kann wieder lachen, wieder weinen. Und ich muss niemanden mehr hassen. Ich muss nicht mehr enttäuscht sein und keine Schmerzen ertragen, die ich nicht ertragen will. Und ich muss mir keine fremden Lasten mehr aufbürden.



Und auf einmal muss ich nicht mehr zu einem Ganzen gehören, ich bin selbst ein Ganzes.
Ich bin angekommen.
Ich bin zuhause.
Ich bin ich.